GDT 2.0x – Schnittstelle medigraf

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Einleitung

medigraf (MG) besteht aus einem Bildaufnahme- und einem Archivierungssystem, welches verschiedene bildgebende Modalitäten aus den medizinischen und allgemeinen Bereichen einbindet. Bilder werden aufgenommen, archiviert und zu beliebigem Zeitpunkt wiedergegeben (PACS). Das medigraf - Systems kann auch mit anderen Protokollen z.B. DICOM 3 betrieben werden. Die folgende Schnittstelle beschreibt die bei Praxiscomputersystemen (PCS) übliche Kommunikation mittels GDT 2.0x zu medigraf (MG). medigraf besteht aus einem Archiv-Server (auf separatem Rechner installiert) und der Bildbetrachtungs-, Bearbeitungs- und Bildakquisitionssoftware, die auf jedem Arbeitsplatz als WIN-32 Software lokal installiert ist. Jede Bildquelle (z.B. Röntgen CR) benötigt einen zugehörigen PC mit entsprechender Ausstattung und Zertifizierung nach dem Medizinproduktgesetz (MPG).

Ablauf

Das PCS gibt Aufträge (Anforderungen) an medigraf (MG) auf einem lokalen Arbeitsplatz in Form von GDT Datensätzen 6302. Diese Aufträge werden weitergeleitet, im MG-Server in eine Worklist gestellt und vom Bearbeiter am Arbeitsplatz der Bildaquisition wahlfrei abgearbeitet. Nach der Erzeugung des Bildmaterials werden die Daten im internen Archiv gespeichert und ein Ergebnisdatensatz 6310 erzeugt. Je nach aufgenommenem Bild werden unterschiedliche Ergebnisse ausgegeben. Technisch könnten noch weitere Parameter wie Dosiswerte oder Leistungsziffern übermittelt werden. Sie sind jedoch nicht innerhalb der GDTNorm und müssen daher individuell besprochen werden. Der Satz 6310 ist dafür vorgesehen, dass ein Eintrag in der elektronischen Karteikarte im PCS mit entspr. Langtext nach Feldnr. 8411 und dem Datum 6200 erzeugt werden sollte.

GDT – Datensätze

Neue Untersuchung anfordern "6302"

8000 Satzidentifikation             M
8100 Satzlänge                      M Länge dieses Satzes   wird NICHT ausgewertet
8315 GDT - ID des Empfängers        K                       wird NICHT ausgewertet
8316 GDT - ID des Senders           K                       wird NICHT ausgewertet
9106 verwendeter Zeichensatz        K 2=IBM(Standard)
9218 Version GDT                    M 02.00
3000 Patientennummer /-kennung      M z.B. HABHUG3301
3100 Namenszusatz / Vorsatzwort     K z.B. Freiherr von
3101 Name des Patienten             M z.B. Habicht
3102 Vorname des Patienten          M z.B. Hugo
3103 Geburtsdatum des Patienten     M TTMMJJJJ
3104 Titel des Patienten            K
3105 Versichertennummer             K
3106 Wohnort des Patienten          K PLZ ORT
3107 Straße des Patienten           K Straße und Hausnummer
3108 Versichertenart                K 1=Mitglied, 3=Fam.vers., 5=Rentner
3110 Geschlecht des Patienten       K 1=männlich, 2=weiblich
8402* Geräte / verf. spez. Kennfeld K XRAY01 -> Inhalt nicht GDT-Standard

* Das Feld ist nach GDT mit <= 6 Zeichen genormt. Wenn das Feld länger als 6 Zeichen ist, wird der 6 Zeichen übersteigende Teil als Auftragstext angesehen und in das Feld 8411 übertragen.

Daten einer Untersuchung übermitteln "6310"

8000 Satzidentifikation             M
8100 Satzlänge                      M Länge dieses Satzes
8315 GDT - ID des Empfängers        K Kürzel des PCS
8316 GDT - ID des Senders           K Kürzel von MG
9106 verwendeter Zeichensatz        K 2=IBM
9218 Version GDT                    M 02.00
3000 Patientennummer /-kennung      M z.B. HABHUG3301
3100 Namenszusatz / Vorsatzwort     K z.B. Freiherr von
3101 Name des Patienten             M
3102 Vorname des Patienten          M
3103 Geburtsdatum des Patienten     M TTMMJJJJ
3104 Titel des Patienten            K
3105 Versichertennummer             K
3106 Wohnort des Patienten          K PLZ ORT
3107 Straße des Patienten           K Straße und Hausnummer
3108 Versichertenart                K 1=Mitglied, 3=Fam.vers., 5=Rentner
3110 Geschlecht des Patienten       K 1=männlich, 2=weiblich
8402 Geräte / verf. spez. Kennfeld  K XRAY01 -> Inhalt nicht GDT-Standard
6200 Tag der Speicherung            M TTMMJJJJ Datum der Aufnahme
6221 Fremdbefund                    K Befund aus der Bildverarbeitung
6228 Testbezeichnung                M Auftragsbeschreibung als freier Text (50 alnum)
8432 Tag der Bilderstellung         K TTMMJJJJ Datum der Aufnahme (= Feld 6200)
8439 Uhrzeit der Bilderstellung     K HHMMSS Uhrzeit der Aufnahme

Daten einer Untersuchung zeigen "6311"

8000 Satzidentifikation             M
8100 Satzlänge                      M Länge dieses Satzes   wird NICHT ausgewertet
8315 GDT - ID des Empfängers        K                       wird NICHT ausgewertet
8316 GDT - ID des Senders           K                       wird NICHT ausgewertet
9106 verwendeter Zeichensatz        K 2=IBM (Standard)
9218 Version GDT                    M 02.00
3000 Patientennummer /-kennung      M z.B. HABHUG3301
3100 Namenszusatz / Vorsatzwort     K z.B. Freiherr von
3101 Name des Patienten             M
3102 Vorname des Patienten          M
3103 Geburtsdatum des Patienten     M TTMMJJJJ
3104 Titel des Patienten            K
3105 Versichertennummer             K
3106 Wohnort des Patienten          K PLZ ORT
3107 Straße des Patienten           K Straße und Hausnummer
3108 Versichertenart                K 1=Mitglied, 3=Fam.vers., 5=Rentner
3110 Geschlecht des Patienten       K 1=männlich, 2=weiblich
6200 Tag der Speicherung (Bilder)   K TTMMJJJJ Datum der anzuzeigenden Bilder
8402 Geräte / verf. spez. Kennfeld  K XRAY01

Interner Ablauf

Es sind 3 Arbeitsmodi aus Sicht des PCS zu unterscheiden:

  • Aufträge für neu zu erstellende Röntgenbilder abzuschicken (6302),
  • die Quittung für den Auftrag zu erhalten (6310)
  • bestehende Bilder aus dem Archiv anzufordern (6311).
Die Vorgehensweisen verhalten sich nicht symmetrisch und bedürfen ggf. jeweils einer eigenständigen Behandlung durch das PCS. An jedem Windows-Arbeitsplatz, der beteiligt ist, wird ein MG-Server im Autostart gestartet.

Auftrag:

Das PCS schreibt einen Auftrag mit Satzart 6302 in das Verzeichnis \\MGPFAD\gdtin\DATEINAME.nnn Der MG-Server liest Aufträge und übersetzt diese in die interne Liste „auftrag.ini“. Wenn der Patientenstamm noch nicht angelegt ist à automatische Neuaufnahme am MG-Server. Das PCS läuft asynchron weiter und wartet ggf. auf ein Ergebnis (6310). Das PCS beobachtet mittels eines Serverprozesses das Verzeichnis \\MGPFAD\gdtout\DATEINAME.nnn , erzeugt Einträge in der eigenen medizinischen Karteikarte und löscht die Ergebnisdatei(en) im Verzeichnis wieder.

Hinweis:
Die Bilderzeugung ist zeitlich nicht gebunden, kann in unterschiedlicher Reihenfolge bzgl. der Worklist erfolgen und ggf. sogar ganz unterbleiben. Es wird daher keine Rückmeldung für das Gelingen einer Bildanforderung abgesetzt.

Bilderzeugung:

Der medigraf - Client (am Röntgenplatz) holt das Bild ab, erstellt die Erstverarbeitung und stellt Ergebnisse im MG-Server ab.

Betrachtung:
Das PCS schreibt eine Anforderung (6311) in \\MGPFAD\gdtin\DATEINAME.nnn. Der lokale MG-Server lädt aus dem Archiv die gespeicherten Bildinformationen. Sobald es mehrere Einträge zum angegebenen Zeitraum (Tag) gibt, wird ein Fenster zur genaueren Auswahlmöglichkeit zwischengeschaltet. Der MG-Server startet auf dem Arbeitsplatz das Bildbetrachtungsprogramm medigraf - Client (WIN_32) und stellt die ausgewählten Bildinformationen gemäß der gespeicherten Bildeigenschaften entsprechend dar. Das PCS wartet nicht auf das Beenden von Medigraf - Client. Es kann parallel dazu im eigenen Fenster fortgesetzt werden.

Alternative:
Wenn die Applikation nicht in der Lage ist, Anforderungen nach 6311 zu erzeugen, kann eine Datei mit festem Dateinamen vereinbart werden, der den Satz 6311 beinhaltet. Diese Datei wird immer dann erneut geschrieben, wenn der Benutzer sich gerade in der Karteikarte des Patienten befindet. Das eigentliche Auslösen einer Bildbetrachtungsanforderung wird in diesem Fall unabhängig vom PCS ausgelöst.

Hinweise:

MGPFAD = ist das lokale Unterverzeichnis in welchem die medigraf - Software untergebracht ist. (Normalerweise c:\medigraf\gdtin)
DATEINAME = Der Dateiname besteht aus den beiden Teilen der Namen, die zum Dateinamen zusammengesetzt werden. <PCSMG.nnn>
PCS = Offset PCS (Kennung)
MG = Offset medigraf (Kennung)
nnn = Laufende Nummer (000 – 999)

Standardpfade:

Auftragsverzeichnis für Datensatz 6302 (lokal auf jedem Rechner):
c:\medigraf\gdtin\mgpcs.001 - 999
Ergebnisverzeichnis für Datensatz 6310 (zentral an unserem Server):
\\m1\medi\bild\gdtout\pcsmg.001 - 999
Anforderung von Bildern mit Datensatz 6311 (lokal auf jedem Rechner):
C:\medigraf\gdtin\mgpcs.001 - 999

Standardprogrammaufruf:

Wenn das PCS einen lokalen Programmaufruf unterstützt:
Für Auftrag: c:\medigraf\gdtmg.exe 1 6302
Für Bildanforderung: c:\medigraf\gdtmg.exe 1 6311

Geräte (Anschlussmöglichkeiten)

Das Feld 8402 (gerätespez. Kennfeld) wurde von uns für die Anforderungen der Bildarchivierung eigenständig erweitert:
Mögliche Kennungen:

"XRAY01", // Röntgenbild
"VIDE20", // C-Bogen
"DICO01", // CT
"DICO02", // MRT
"VIDE01", // Sono
"VIDE02", // Angio
"VIDE03", // Endoskopie
"VIDE04", // Laparaskopie
"VIDE05", // Arthroskopie
"VIDE06", // Mikroskopie
"FILE01", // Kamera (Video / Digital) allgemein über Dateischnittstelle
"SCAN01", // Scanner allgemein (alles was TWAIN ist)
"DERM01", // Derma - Kamera Serie

Allgemeine Hinweise

Anforderungen an den Betrachtungsarbeitsplatz

Der Bildbetrachtungsarbeitsplatz ist nicht für die Erhebung einer Diagnose aufgrund des angezeigten Bildmaterials gedacht. Dies können nur Geräte sein, die nach den Richtlinien der EU und des Medizinproduktgesetzes dafür zertifiziert sind. Jedoch ist eine, nach der eigentlichen Befundung anschließende Bildbetrachtung für die Behandlung sehr hilfreich.

Hardware Mindestanforderungen:

PC mit Betriebssystemen: W98 / SE / ME / NT4 / 2000 / XP
Prozessor: Celeron, PII, PIII, P4 oder entsprechender AMD-Typ
RAM: 64 MB für W98 / SE / ME
RAM: 128 MB für NT4 / 2000 / XP
Freier HD-Speicherplatz: 10 MB
Grafikkarte: min. 1024x768 bei 24 bit Farbtiefe (True Color)